Facebook hat schon wieder die Reichweite geändert? Keine großen Neuigkeiten, denn schließlich sorgt der Konzern seit langem für stetig wachsenden Unmut seiner Nutzer durch Algorithmenänderungen. Doch lohnt sich Social Media für Tierfotografen überhaupt noch? Auch andere Kanäle wie Youtube und Instagram sind den ständigen Anpassungen unterworfen. Warum das so ist, will (und kann) ich in diesem Blog nicht ausführlich erklären. Mich als werbetreibende Nutzerin beschäftigt viel mehr die Frage: Lohnt sich der ganze Aufwand im Social Media überhaupt noch oder ist der Zug längst abgefahren?
Vorteile von Facebook, Instagram, Youtube & Co.
Ein Goldrezept für den Erfolg im Netz gibt’s von mir an dieser Stelle nicht. Stattdessen möchte ich aus meiner ganz eigenen Erfahrung als Tier- und Pferdefotografin im Web schreiben. Hier also meine persönliche Liste mit den Vorteilen, die wir uns aus Social Media ziehen können:
1. Du und deine Arbeit werdet gesehen
Klingt ganz simpel, ist es auch. Um deine Werke der Welt zu zeigen, musst du sie irgendwo präsentieren. Das kann natürlich auch offline in Zeitungsanzeigen, im Schaufenster, Galerien oder Ähnlichem geschehen. Aber ganz ehrlich – wir leben im Jahr 2018 😉 Damit du im Web gefunden bist, solltest du dir eine SEO freundliche Website zu legen. Idealerweise schreibst du noch einen Blog und/oder bietest einen Newsletter an, um deinen Kunden und Followern interessanten und kostenlosen Content mit Mehrwert zu bieten. Deine Inhalte streust du dann am besten auf den verschiedensten Portalen im Social Media. Für Fotografen sind das aus meiner Erfahrung:
- Instagram: Einen Guide zum Aufbau deines Insta-Accounts gibt’s hier.
- Facebook: Poste auf deiner Seite regelmäßig, am besten täglich, tolle Fotos deiner Arbeit. Schreibe emotionale Texte, mit denen sich deine Follower identifizieren. Vernetze dich in (Foto-)gruppen. Erstelle Veranstaltungen, probiere die Livestreams und nutze einfach das komplette Angebot, welches Facebook dir zur Verfügung stellt. Genaue Anleitungen zum besten Facebookhandling gibt es zahlreich im Netz. Das Wichtigste aber: probiere verschiedene Strategien aus, sei mutig und lass dich nicht frustrieren, wenn es mal nicht so gut klappt.
- 500px, Flickr & andere Fotoplattformen: Fotocommunities bieten dir Raum, deine Arbeit zu präsentieren. Wahrscheinlich erreichst du damit keine Endkunden, die ein Fotoshooting bei dir buchen möchten. Denn meistens sind andere Nutzer selber begeisterte Fotografen. Dennoch sind diese Plattformen wichtig, um deine Inhalte zu streuen. Deine Bilder verbreiten sich so z.B. auch in der Googlesuche und Agenturen oder Werbetreibende können so auf sie aufmerksam werden. Außerdem lockst du damit auch Workshopinteressenten an, die von der Qualität deiner Bilder überzeugt sind.
- Youtube: Auf der Videoplattform kannst du deinen Followern einen bewegten Einblick hinter die Kulissen gewähren. Du kannst kleine Geheimnisse deiner Arbeit stückchenweise lüften und so für Spannung bei den Zuschauern sorgen.
2. Du bleibst am Ball
Möchtest du im Social Media erfolgreich sein, musst du aktiv bleiben. Das zwingt dich im positiven Sinne dazu, konsequent deine Pläne und Ziele zu verfolgen und am Ball zu bleiben. Zum Beispiel bist du so noch motivierter, neue Bilder zu machen und zu bearbeiten, damit deine Onlinegalerie größer wird und sich deine Verkaufschancen von Prints oder Nutzungslizenzen steigern. Außerdem erfährst du beim Vernetzen mit deiner Community, was im Trend liegt, gut ankommt oder wo in Zukunft der Bedarf beispielsweise an Fotosessions oder Workshops liegt. Du schwimmst nicht im eigenen Saft und bleibst aktuell.
3. Es motiviert dich
So müßig der Einstieg ins Social Media Leben auch sein mag, erntest du die ersten Likes und positiven Kommentare und siehst einen steten Anstieg deiner Fangemeinde, fühlst du dich automatisch in deinem Tun bestätigt. Und was gibt es Schöneres, als zu sehen, dass das, was du machst, gut ankommt? Und sollte dieses Erfolgserlebnis ausbleiben weißt du immerhin, dass du deine Arbeit und Herangehensweise noch verbessern kannst. Du erhältst also ein stetiges Feedback zu deiner Arbeit und kannst es für dich nutzen!
Klingt toll! Und was spricht jetzt dagegen?
Die zahlreichen Verstimmungen der Nutzer über das Schwinden der organischen Reichweite ist nicht ganz unbegründet. Mittunter kann es schnell frustrieren, wenn Beiträge fast niemanden mehr erreichen. Um dann herauszufinden, wie ein neuer Algorithmus funktioniert, braucht es Zeit und Geduld. Social Media ist also mühselig. Zudem lohnt es kaum noch, auf nur einen Kanal zu setzen. Spekuliere nicht damit, über Nacht zum absoluten Star zu werden. Um entdeckt zu werden, solltest du dich breit positionieren und auf allen für dich sinnvollen Plattformen aktiv sein. Dabei musst du selbst wissen, wie viel Zeit und Energie du in dieses Thema hineinstecken willst. Außerdem machst du dich mit deiner Arbeit vergleichbar. Einige Bildmotive beispielsweise findet man in großen Mengen im Internet, so dass die ursprüngliche Faszination an einem Motiv sich schnell verbraucht hat. Du musst dich also immer wieder mehr oder weniger neu erfinden.
Fazit
Ich bin der Meinung, dass sich Social Media bzw. die gute Positionierung im Internet nach wie vor lohnt. Auch wenn die Arbeit aufwendiger geworden ist und Beiträge schon ziemlich genau geplant werden sollten, vertut man bei Nicht-Nutzung des WWW überhaupt die Chance, nicht vielleicht doch mal einen viralen Hype auszulösen. Und auch wenn letzterer vielleicht ausbleibt, irgendwer wird dich und deine Arbeit ganz sicher finden. Und wer weiß schon, wozu das gut sein wird?
Weitere Gedanken zu diesem Thema erfährst du in meinem neuen Youtube-Video.
Vor allem muss auch jeder testen welcher Kanal für ihn und seine Zielgruppe funktionieren.
Facebook zieht bei mir fast gar nicht. Instagram dafür schon eher 😀
Hallo, bin zufällig über diesen schönen Artikel mit tollen Fotos gestolpert 🙂 Echt spannend das du hier zeigst und beschreibst. Vielen Dank für diesen tollen Blog Artikel. Beste Grüße, Nick Freund