Update: Mittlerweile ist Horsestyle in der Finalrunde der Sony World Photo Awards 2018!
Dieses Jahr habe ich mich vor allem auf meine eigenen Fotoprojekte konzentriert. Es braucht viel Zeit für Überlegung, Vorbereitung und Umsetzungen von aufwendigen Fotoshootings. Umso mehr macht mir die intensive Arbeit an einem Thema jedoch Spaß – vor allem, wenn man so witzige und fotogene Models zur Verfügung hat 😉
Der Ursprung von Horsestyle
Wenn mich jemand fragt, warum ich Pferde fotografiere, dann ist die Antwort immer klar: Ich liebe die Grazie und Anmut dieser wunderbaren Tiere. Genau das habe ich bisher in meinen Pferdefotos auch stets betonend hervorgehoben. Ganz anders wirken die urigen Gesichter von Horsestyle. Denn neben dem Ausstrahlen faszinierender Schönheit können Pferde vor allem auch eins: Albern und urkomisch sein. Und auch dafür liebe ich sie!
Den Anfang nahm die Serie bereits 2011. Auf der HansePferd 2011 fotografierte ich den Edelbluthalfingerhengst Mozart. Natürlich präsentierte sich Mozart von einer eindrucksvollen stolzen Seite, wieherte dem Publikum zu und war sich seiner selbst ganz genau bewusst. Doch Mozarts fluffiges Haar wirbelte so auffallend um den schicken Kopf herum, dass ich es unbedingt inszenieren wollte. Mit einem kleinen Kitzeltrick an den Ohren brauchten wir nicht lange, um ihn seine Mähnenpracht beinahe wie ein echtes Model in Szene setzen zu lassen. Über die Jahre hinweg etablierte sich genau dieses Foto zu einem meiner einprägsamsten Markenzeichen. Betrachter aus aller Welt teilten und kommentieren Mozarts Foto immer wieder. Heute kann ich sogar sagen, dass mir dieses Bild so manche Tür geöffnet hat. Agenturen, Verlage und Medien wurden auf meine Arbeit aufmerksam. Interviews, Artikel, Bücher, Projekte und Verkäufe folgten.
Eine Serie entsteht
Pferde nicht nur abzubilden, sondern richtige, beinahe menschliche Posen aus ihnen herauszulocken, ist eine meiner größten Leidenschaften. Wichtig ist es mir dabei vor allem gewesen, dass die Pferde nicht nur ihre Mähnen schütteln, sondern der Eindruck einer echten Frisur entsteht. Gesichtsausdruck sowie Choreografie der Haare sind dabei nicht zufällig entstanden, sondern sorgsam geplant und ausgewählt. So unterschiedlich die Stars der Serie auch sind, so verschieden sind auch ihre Charaktere. Während der Rapp-PRE Allaus nur 5 Minuten vor dem Shooting das Schütteln auf Kommando beigebracht bekommen hat und der schwarz-weiße Minishettyhengst Flecki sich während des Shootings die ganze Zeit von selbst schüttelte, wollte Vollblutaraber Hafid doch lieber stolz wiehernd im Studio stehen, statt albern zu sein. Als ihn dann nach jedem gelungenen Schüttler gleich 3 Mädels mit Lob überhäuften, war auch für ihn die Sache schnell klar. Die fotografische Herausforderung besteht bei diesen Fotos vor allem darin, die Pferde recht frontal zur Kamera ausgerichtet zu lassen. Die meisten Tiere neigen dazu, sich wegzudrehen oder den Kopf zum Schütteln nach unten zu neigen. Viel Fingerspitzengefühl, Lob und Leckereien seitens der Helfer an den Models ist daher oberstes Gebot. Technisch entwickelte sich die Serie mit der Zeit. In diesem Jahr habe ich von der Firma Hensel den schnellsten Kompaktblitz der Welt, den Cito 500, zur Verfügung gestellt bekommen. Damit war es ein Kinderspiel, jedes einzelne Haar in Bewegung einzufrieren.
Nun wünsche ich viel Spaß beim Anschauen 🙂
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